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Brigitte Stangl, Forscherin

Brigitte Stangl forscht an der Universität Surrey (England) über die unheimliche Anziehungskraft von Internet und Smartphone und hat eine Skala der Abhängigkeitsstufen entwickelt, in der sich jeder wiederfinden kann. Die Ergebnisse ihrer Studien zeigen, dass je abhängiger man ist, desto mehr vernachlässigt man alltägliche Aufgaben, zum Beispiel im Haushalt, und desto größer ist die Unzufriedenheit mit Freunden und Familie, weil die Beziehungen zur Online-Welt bevorzugt werden. Für sie ist das Internet das eigentliche Suchtmittel, das Handy nur das Suchtgerät, vergleichbar mit der Nadel bei der Drogenabhängigkeit. Es gibt Anzeichen dafür, dass das Internet wichtiger zu werden scheint als der Mensch, aber das bleibt auf lange Sicht nicht ohne negative Folgen, denn Internetsucht führt zu Einsamkeit, Angst, Depressionen und kann auch mit anderen Süchten wie Alkoholismus einhergehen.

Brigitte Stangl versuchte den Unterschied zwischen problematischer Internetnutzung und Internetabhängigkeit zu klären und fand heraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Internetabhängigkeit umso größer ist, je jünger man ist, wobei diese Tendenz mit zunehmendem Alter abnimmt. Es konnte kein Zusammenhang zwischen Geschlecht und Online-Verhalten festgestellt werden, aber je besser die Nutzer mit der mobilen Technologie und den Anwendungen vertraut sind, desto höher ist das Suchtrisiko. Stangls Studie unterstreicht die Notwendigkeit maßgeschneiderter Interventionen und Unterstützung für Menschen in verschiedenen Stadien der Internetabhängigkeit.

Brigitte Stangl hat ein Doktorat und zwei Masterstudien an der Wirtschaftsuniversität Wien abgeschlossen. Während ihres Studiums spezialisierte sie sich auf die Bereiche Tourismus & Freizeitwirtschaft und Small Business & Entrepreneurship. Zwischen 2006 und 2010 war sie als Forschungs- und Lehrassistentin am Institut für Tourismus- und Freizeitwirtschaft der WU Wien tätig. Von November 2010 bis März 2012 arbeitete sie als Projektmanagerin am Institut für Tourismus- und Freizeitforschung, HTW Chur, Schweiz. Im Mai 2012 wechselte sie an die School of Hospitality & Tourism Management. Ihre Hauptforschungsinteressen beziehen sich auf den E-Tourismus und liegen in den Bereichen Entscheidungsunterstützungssysteme, Web-Design, innovative Preisgestaltung und Online-Vertrieb. Ihre Forschung ist interdisziplinär und bezieht sich hauptsächlich auf die Bereiche Tourismus, Marketing, Informationssysteme und Psychologie.

Quelle

https://www.surrey.ac.uk/people/brigitte-stangl