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I Stangl, Kabarettist

Geboren  am 1. März 1954 als Karl-Ernst Stangl in Mödling.
1960-1972 Unwesentliche Besuche einiger Schulen wie VS, HS, Hotelfachschule. Danach verkaufte er Fotoapparate, z.B. an Theo Lingen, Kopierer – an niemand – und schlechte Lautsprecher an die ÖVP.
Er verhilft dem Auto Forstinger zum rasanten Aufstieg indem er einige Wochen dessen Auspuffe verpackt.
Er kauft sich einen Anzug, in diesem aber keine Enzyklopädien.
1979 ersteht er also einen Citroen 2 CV und ändert sein Leben: er wendet sich der Sozialarbeit zu. Aber gleich nach dem Abschluss der Akademie für Sozialarbeit wieder davon ab, weil er lieber auf direktem Wege Kabarettist werden wollte.
Erste Erfahrungen im humoristischen Metier sammelte er mit dem Ensemble Meck Tonald’s Spießburger Casparet. 1982 wagte er sich mit dem Programm Doktor Macher & Mister Soft erstmals allein vor ein Publikum. Vor diesem gab Stangl vor allem am Anfang seiner Karriere zuweilen den Rabauken, der die Zuschauerinnen und Zuschauer schon einmal forsch angehen oder sogar aus dem Saal komplimentieren konnte.Die Wildheit legte sich im Lauf der Jahrzehnte, in denen Stangl zahlreiche Programme wie Wählt Wappler! (1988), Furchtbar witzig (1994), Selbstbewusst Waschlapp sein (2002), Wer kriecht, stolpert nicht (2006), Es gilt die Ungustlvermutung (2011) oder In Mama war es doch am schönsten (2014) spielte.

Die meisten entstanden mit seinem langjährigen Co-Autor Hannes Vogler, mit dem er auch die Theaterkomödien Single mit 4 Frauen (2011) und Büro Brutal (2013) sowie die beiden satirisch-politischen Bücher Endlich Strache – Eine Reportage aus der Zukunft (2009) und Ich, Carlo-Enrico Grassa – Eine sizilianische Biografie (2011) schrieb.

1993 wurde Stangl mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet. Bereits zwei Jahre zuvor hatte er das Kabarett Niedermair übernommen. Als Leiter des kleinen Hauses in der Wiener Josefstadt, der er bis 2001 blieb, machte sich der Hausherr als engagierter Förderer junger Talente einen Namen über die Stadtgrenzen hinaus.

Auf Tour ist I Stangl, der  geboren wurde, schon länger nicht mehr. Sein letztes, als Abschiedsprogramm ausgewiesenes Solo mit dem unmissverständlichen Titel Habe fertig hatte 2016 Premiere. Damals hatte der Kabarettist bereits mehr als sein halbes Leben lang vorrangig mit Pointen seinen Lebensunterhalt bestritten.Sein erstes Geld verdiente der Sohn einer Gastwirtsfamilie allerdings – wenig überraschend – in der Gastronomie, bevor er als gelernter Sozialarbeiter in der Behindertenbetreuung arbeitete. Nach seiner Ausbildung zog es Stangl aber recht schnell in Richtung Bühne.

Künstlern wie Gery Seidl. Thomas Stipsits, Leo Lukas oder Severin Groebner verhalf er zu ihren ersten Schritten auf dem Erfolgsweg. Die bis heute existierende Kindertheater-Schiene baute er ebenfalls auf. Stangl selbst produzierte eine Reihe von Kindermusicals wie Pippi Langstrumpf (1996), Papageno & Der kleine Mozart (1998) oder Till Eulenspiegel (2000).

I Stangl stand immer wieder auch vor der Kamera. Er war in Filmen wie Müllers Büro (1986), Werner – Beinhart! (1990) oder Hinterholz 8 zu sehen und wirkte in Serien wie Kaisermühlen Blues oder MA 2412 mit. Im Theater stand der Kleinkunstprofi u.a. mit Hubsi Kramar in Der heiße Beichtstuhl (1995) oder mit Andreas Vitásek und Karl Ferdinand Kratzl in Warten auf Godot (2001) auf der Bühne.

Zum Namen sagt I Stangl: Die Mutter war Finnin und hat meinen Vater einfach davon in Kenntnis gesetzt, dass der Bub I heißen wird, das finnische Wort für: kleiner Elch. Das habe ich Journalisten als Geschichte erzählt – und mich riesig gefreut, wenn sie das geglaubt und tatsächlich in der Zeitung geschrieben haben.“ – I bedeutet wirklich: Ich hab‘ die Sozialakademie absolviert und dort bei Besprechungen oft die Liste mit den verteilten Aufgaben geführt. Wenn ich eine übernommen habe, und ich war immer ein richtiger Gschaftlhuber, dann hab‘ ich einfach ein I hingeschrieben. Und das ist mir geblieben.

Quellen

Stangl, W. (2024, 1. März). i stangl.
https://www.stangl-taller.at/STANGL/STANGLS/i.html
https://www.noen.at/niederoesterreich/kultur-festivals/kabarettist-i-stangl-mister-soft-wird-70-411532618 (24-03-01)
https://de.wikipedia.org/wiki/I_Stangl (18-02-08)