Monika und Johann Stangl haben es sich zum Ziel gesetzt, in Schorndorf Gut Hötzing komplett zu sanieren und das Anwesen für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten. Für den Rodinger Unternehmer und Lokalpolitiker Johann Stangl ist es ein Ort zum Abschalten, d. h., man will gar nicht mehr weg. Er genießt nach einem Bericht der Mittelbayerischen vom 28. Oktober 2014Â die Idylle und die Ruhe: „1003 wird Hötzing zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Kaiser Heinrich II. schenkte den Ort zusammen mit Pösing, Scharlau und Frieding dem Hochstift Freising. Im 13. und 14. Jahrhundert war Hötzing Sitz der Hetzinger, einer niederadeligen Familie. Als die Hetzingers 1338 nach Cham umsiedelten, folgten weitere Familien. Es gab immer wieder neue Besitzer auf dem Gut im Laufe der Jahrhunderte. 1619 berichtete der damalige Besitzer Hans Jacob von Pertolzhofen von einem verheerenden Brand, der Schloss und Wohnhaus vernichtete. Er zog nach Cham und verkaufte das Anwesen 1628. Aufzeichnungen aus dem Jahr 1709 zeigen, dass zu dieser Zeit rund 15 Angestellte auf Gut Hötzing beschäftigt waren. Nach einem weiteren Brand sorgte 1762 Josef Alois Freiherr von Asch, ein Forstmeister aus Bruck, für den Schlossneubau. Letztmals wurde das Schloss 1885 saniert. Lange war nichts mehr geschehen auf Gut Hötzing, es wurde über den Abriss gesprochen. Doch dann wurde das Denkmal wiederentdeckt. 2008 wünschte sich Monika Stangl das Gut zum Geburtstag, und ihr Mann Johann schenkte es ihr. Das 2,5 Hektar große Anwesen war zu dieser Zeit in keinem guten Zustand, alles war verwuchert. (…) Mit Elan haben sich die Stangls daran gemacht, das Anwesen zu sanieren. So gibt es bekanntermaßen wieder einen Biergarten mit historischer Kegelbahn. Wer möchte, kann sich auf dem Gut, das eine Außenstelle des Standesamtes Roding ist, auch trauen lassen. (…) Längst ist es ein Familienprojekt: Die Kinder sind eingebunden und sollen das Gut einmal weiterführen.“
Kürzlich besuchte der Frauenbund das Gut Hötzing, um bei herrlichem Wetter die Gutsanlage zu besichtigen und den Nachmittag im Schlossbiergarten zu genießen. Eigentümerin Monika Stangl führte durch das Gut, und ihre Tochter übernahm die Bewirtung im schattigen Biergarten. Die Sanierung des Guts ist bereits weit vorangeschritten, die Außenanlagen und das gesamte Umfeld der Gebäude sowie die sanierte Wagenremise und der Rossstall zeigen sich im neuen Glanz. Ein moderner Schießstand, Toilettenanlagen, ein Aufenthaltsraum und eine Hochzeitssuite im historischen Stil wurden eingebaut. Die Besucher durften auch die noch zu sanierenden Gebäude (Stallung mit Gewölbe, Erdkeller und Brennerei) besichtigen und erhielten einen Einblick in die zukünftigen Vorhaben der Familie Stangl. Im Biergarten stärkte sich die Gruppe mit einer herzhaften Brotzeit, und die Kinder fütterten die Fische und testeten die historische Kegelbahn.
Quelle: Die Mittelbayerische vom Dienstag, 25. September 2018.