Vermutlich einem Hörfehler eines Mitarbeiters der dpa verdanken wir einen weiteren berühmten Stang: den Stangl-Sheriff
Wien: „Stangl-Sheriff“ gegen Schulschwänzer
Wien – Die österreichische Hauptstadt will energisch gegen Schulschwänzer vorgehen. Die Stadtregierung plant einen sogennanten „Stangl-Sheriff“, der das Schwänzen „uncool machen“ will.
Für jede Einwohnergruppe einen zuständigen Bürokraten – nach diesem Prinzip scheint die rot-grüne Stadtregierung von Wien vorzugehen. Österreichs Hauptstadt erhielt jetzt einen eigenen Schulschwänz-Beauftragten. Dabei handele es sich um einen österreichweit einzigartigen Posten, so die Stadtregierung. Der Beauftragte solle einen Leitfaden entwickeln und die Schulen unterstützen.
Der künftige Stangl-Sheriff (in Anlehnung an den Wiener Begriff fürs Schuleschwänzen), der 45-jährige Vorarlberger Horst Tschaikner, wolle das Schwänzen uncool machen, berichteten österreichische Medien am Freitag. Demnach war der künftige Wächter über das unerlaubte Fernbleiben vom Unterricht nach eigenen Worten selbst nie ein Schulschwänzer. Trotzdem sei es ihm eine echte Herzensangelegenheit.
In der Vergangenheit hatte die Stadtregierung bereits einen Universitäts-Beauftragten und einen Radfahrer-Beauftragten benannt. Geplant ist außerdem ein Fußgänger-Beauftragter. Die oppositionelle Volkspartei ÖVP spottete: Die Kreativität unserer Stadtregierung in Richtung Selbstaufgabe kennt anscheinend keine Grenzen.
Allerdings bezeichnet man in Wien das Schulschwänzen als „Stageln“ bzw „Schulstageln“.
Das Wort kommt möglicherweise von Stâgl = Stahl, Bierwärmer – das sind Metallröhren, die, gefüllt mit heißem Wasser, in ein zu kaltes Bier gesteckt werden, um es aufzuwärmen. Nach anderer Auffassung leitet sich das Wort vom Mittelhochdeutschen stahel ab, das zum Verbum steigen = bedrängen gehört.