Thomas Stangl, Innungsmeister der Wiener Bauhilfsgewerbe, repräsentiert 3200 Betriebe aus unterschiedlichsten Berufszweigen. Er beobachtet, dass die derzeit noch gute Konjunktur bei den Bauhilfsgewerben für volle Auftragsbücher sorgt, doch Pfusch und Fachkräftenachwuchs sind zentrale Branchenthemen. Derzeit wird noch viel geplant, daher dürfte auch 2020 noch gut werdenâ€, ist Thomas Stangl vorsichtig zuversichtlich. Der Fachkräftemangel ist für alle ein Problemâ€, auch wenn durch Aktionen wie die Hammerlehreâ€-Infotage, die die Innung alljährlichen gemeinsam mit der Berufsschule veranstaltet, oder den Töchtertag, bei dem immer einige Innungsmitglieder mitmachen, die sechs Lehrberufe im Bauhilfsgewerbe bekannter und mehr Jugendliche dafür gewonnen werden sollen. Zwar wurde die Ausbildung zum Trockenbauingenieur seit September an der HTL Baden angeboten, doch wir brauchen aber auch mehr Ausbildungsbetriebeâ€. Stangl kritisiert auch die ständig steigenden Dokumentationspflichten, die an der Produktivität der Betriebe nagen – Statistiken sowie Fotos und Unterlagen für die Bauherren, die jeden einzelnen Arbeitsschritt penibel dokumentiert haben wollen. Der dafür nötige, permanent steigende Aufwand müsste zumindest abgegolten werden, wünscht sich Stangl. Allerdings: Preise zu erhöhen, sei oft nicht möglich, weil die Bauherren diese quasi vorgeben. Und es gibt immer jemanden, der zu diesem Preis anbietet, selbst wenn sich der Auftrag dann nicht rechnetâ€, so Stangl. Ein Vorgehen, das der gesamten Branche eher schade. Die Innung bietet daher Anfang Oktober ein Seminar zum richtigen Kalkulieren an.
Quelle
https://news.wko.at/news/wien/Zwischen-Preisdruck-und-Facharbeitermangel.html (19-09-25)